Der Weltenwanderer

Auszug aus einer meiner Geschichten:

 

Der Weltenwanderer

 

Kapitel 1 - Kontakt

Es war das Jahr 2113 in der Zeitrechnung Jesu als wir bemerkten, dass wir ein Problem hatten. Das Problem hatte weder etwas mit der Völkerverständigung, noch mit der weltumspannenden Wirtschaft, noch mit sonst etwas dieser Art zu tun. Es war viel intensiver.

Wir waren etwa neun Milliarden Menschen auf unserem Planeten und die Bevölkerungsdichte betrug etwa siebzig Prozent, ein Wert der nie dagewesen war. Die Dörfer und Städtchen der ländlichen Bevölkerung waren von den Großstädten langsam geschluckt worden und Landwirtschaft wurde in riesigen Gewächshäusern auf den noch freien Meeren kultiviert, doch auch langsam wurde die größte Fläche der Erde, die Ozeane, besiedelt, sei es ob künstliche Inseln, sei es autarke Schiffe, die die Meere umschifften.

Doch das Problem lag nicht daran, dass wir so viele Menschen waren, dessen Wert sich in den letzten zehn Jahren zum Glück stabilisiert hatte, es lag eher daran, dass die Wälder der Erde nicht mehr existierten. Die letzten Holzungen waren vor etwa fünf Jahren kahl geschlagen worden, um den immer stärker nötigen Rohstoff Holz gerecht zu werden. Doch wir hatten uns verkalkuliert. Die Rodungen waren höher als das was wir nachzüchten konnten, und das führte dazu, dass vor diesen fünf Jahren die letzten Wälder kahl geschlagen wurden, und zwar in Brasilien des einundzwanzigsten Jahrhunderts, dem Regenwald.

Es hatte Berichte von Wissenschaftlern gegeben, was passieren würde, würden wir unseren gesamten Baumbestand roden, doch das waren reine Zahlen und nicht in den Köpfen der Normal-Bevölkerung existent. Doch dann wurde das Problem stärker.

In den Städten, die fast flüssig ineinander über gingen, bemerkte man es zuerst, Smog und Ozon waren stärker als je zuvor, obwohl man von fossilen Rohstoffen inzwischen Abstand genommen hatte, wobei das Erdöl eh erschöpft war. Gas gab es noch in ein paar Feldern, die in den Wüstengebieten der arabischen Welt beheimatet waren. Doch das war sanktioniert worden und wurde hauptsächlich zu wissenschaftlichen Zwecken genutzt. Auch Kohle und Holz waren als Energieträger nicht mehr in der heutigen Politik vertretbar und man setzte ganz auf erneuerbare Energien, wie Wind- und Wasserkraft in Land und Meer und den gigantischen Solaranlagen in den Wüsten Afrikas.

Doch das alles half uns nicht bei unserem Problem. Wo wir doch immer noch über genug Energie verfügten, so war das Problem der Kohlendioxid in der Luft, der rapide zunahm, denn die letzte Lunge der Erde war mit dem Regenwald untergegangen.

Natürlich intervenierten wir, schufen dank unsere fortgeschrittenen Technik Luftgeneratoren, doch diese brauchten immer mehr Energie und bei neun Milliarden Menschen auf der Erde würde bald die Versorgung der Weltbevölkerung zusammen brechen. In wenigen Generationen, so berechneten uns schließlich geheim gehaltene Berichte, würde die Bevölkerung an Luftknappheit zu Grunde gehen und unsere Zivilisation zusammen brechen. Es würden zwar einige wenige überleben, doch die Zahlen gingen dabei gerade mal in einige wenige Millionen, also keine Alternative die Vertretbar schien.

Und dann entwickelte sich das Projekt des Weltenwanderers, und alles wurde anders.

 

Geheim gehalten von den Regierungen der Erde, etablierte sich das Projekt Weltenwanderung, einer Maschine, die es erlaubte, zu fernen Planten zu reisen, ohne dabei die weiten Strecken zwischen den Sonnensystemen zurück legen zu müssen die mindestens Lichtjahre entfernt waren. Es war ein Sprung, ein Transfer, der das möglichst machte, etwas in kleinste Daten unterteilte und dann diese mit Lichtgeschwindigkeit zu transferieren, an einen Ort der bewohnbar schien.

Natürlich hatten die weltumspannende Suche nach Planeten in anderen Sonnensystemen schließlich Früchte getragen, die Koordinaten für einen Transfer somit ausfindig gemacht.

Dieser so genannte Weltenwanderer war ein Prototyp, und da die Zeit drängte, wurde ich in einem schnell durchgeführten Programm als einer der ersten ausgewählt, nach einer bewohnbaren Welt zu suchen.

Die Auswahlkriterien waren dabei relativ einfach: Wer hatte den Mut, sein Leben zu riskieren, um eine neue Welt zu erforschen und sie mit der nun zur Verfügung stehenden Technik zu erkunden. Die Welt konnte dabei Bedingungen haben, die recht lebensfreundlich, aber auch ungewohnt waren, wie zum Beispiel eine erhöhte Gravitation.

Schließlich wurden sieben Planeten und deren sieben Koordinaten ausgewählt und sieben Auserwählte wurden durch den Weltenwanderer Prototyp hindurch geschickt, hin zu einer neuen Welt. Die dann auch bewohnbar schien, jedenfalls den gesammelten Daten nach. Doch das wussten selbst die Astrologen nicht genau, die diese Welten unter hunderten ausgewählt hatten, auf eine Distanz, die Lichtjahre betrug. Und so waren die Werte der Wissenschaftler auch nicht sehr genau.

Und so wurde ich als einer der sieben ersten durch den Weltenwanderer geschickt.

 

Die Maschine schleuderte mich durch Raum und Zeit und das einzige was ich dabei hatte, war ein Peilsender, der die folgenden Truppen, Versorgungsgüter und Technik sicher zu seinem Zielort bringen sollte. Selbst Kleidung trug ich nicht bei mir, da nur das nötigste mitgebracht wurde, denn alles was ich zusätzlich mit mir führte, kostete nur Rechenkapazität. Und so war ich nackt.

Kurz sah ich silbernes Rauschen und da ich der erste war, der diesen Sprung ausführte, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen, ob das die Desorientierung nach dem Sprung war, oder ob diese silberne, leicht milchige Realität auch dem realen Abbild der Wirklichkeit entsprach.

Jedenfalls sah ich eine Weile diese Sphäre, und wie ich nach einer Weile erkannte, war sie wirklich real, denn sie verschwand nicht!

Doch dann war ich plötzlich da raus und unter mir erstreckte sich weiße Watte und ich erkannte das es Wolken waren. Die Luft um mich herum war blau und hoch über mir schien die Sonne hoch am Firmament. Ich befand mich auf einer neuen Welt!
Der Sprung ist geschafft, dachte ich erfreut und gleichzeitig aufgeregt.

Doch dann schwand meine Desorientierung und ich erkannte erschreckt, dass ich über den Wolken hing. Da fiel ich auch schon und durchbrach rasend schnell die Wolkendecke. Unter mir erstreckte sich nun ein Türkis blaues Meer bis zum Horizont, der hier oben ja noch sehr weitsichtig einzusehen war.

Doch dann fiel ich bereits schon weiter.

Die Wissenschaftler hatten mir gesagt, dass dies geschehen konnte, und in einer ehrlichen Minute hatte einer der Schicker, wie ich die Techniker insgeheim nannte, die die Weltenwandelmaschine bedienten, gemeint, dass ich den Transfer vielleicht nicht lebend verlassen würde. Bei einem der vielen Biere mehr hatte er zudem hinzugefügt, dass ich nach dem Transfer auch noch in Lebensgefahr schweben würde. Es ging einfach darum, dass der Peilsender durchkam, ich war nur intelligenter Ballast, der auf die unbekannten Bedingungen auf dieser neuen Welt reagieren sollte.

Und nun fiel ich vom Himmel.

Und dann hörte ich etwas Fremdes in meinem Kopf: Es war ein Einfaches: „Ich hab dich.“, und ich spürte eine fremde und mächtige Präsenz in meinem Bewusstsein das schnell wieder verschwand.

Natürlich dachte ich sofort an Wahngedanken, kurz vor dem Tod.

Doch dann fiel ich nicht weiter und ich erkannte mit einem Ruck der durch meinen ganzen Körper fuhr, dass ich auf einem gigantischen grünen etwas gelandet war. Ich fiel nicht weiter, wurde mir dabei zuerst klar.

Dann sah ich das ich auf einem riesigen etwas lag, fast halb so lang wie ein Fußballfeld, lang und schmal, grün und mit hornigen Platten und Schuppenkämmen wie bei einem Krokodil versehen die sich in zwei Linien von Kopf bis zum Schwanz hinzogen, aber mit breiten Schwingen, auch mit diesen dicht übereinander liegenden Platten bewachsen die immer wieder auf und ab schlugen und mich und den Körper des Drachens – denn auf solch einem lag ich nun -  in einer beständigen Höhe hielt. Mir wurde klar, dass mich dieses Wesen gerettet hatte und Angst vor diesem fremdartigen Tier und Dankbarkeit, noch am Leben – gerettet worden zu sein -, hielten sich in der Waage.

Der Drache flog einen großen Bogen, stieg durch die Wolkendecke hindurch hinauf, durchbrach sie und zog unter einer strahlenden Sonne über das Meer hinweg. Der Kopf des Drachens, den ich noch nicht beschrieben hatte, war breit und wuchtig und als der Drache zur Seite sah um mich mit seinem linken Auge in Augenschein zu nehmen, denn die Augen des Drachens lagen fast seitlich, aber auch beinahe mittig, sah ich das er violette Augen besaß. Dann fiel mein Blick auf die scharfen spitzen Zähne und ich erschrak. Das ist ein Monster, dachte ich und das Maul des Drachens schien plötzlich zu grinsen als es seinen Kopf wieder von mir abwandte und nach Norden blickte, auf ein unbekanntes Ziel zu.

Der Drache flog sachte und ich erkannte, dass er das tat, um mich nicht abzuwerfen und wieder in den freien Fall zu bringen, was mein endgültiger Tod gewesen wäre. Mit mächtigen Flügelschlägen machte dieses Ungetüm Boden wett.

Wir kamen schnell vorwärts und bald darauf erschien eine Insel am Horizont, die stetig näher kam. Bald konnte ich Einzelheiten ausmachen und erkannten das es nicht eine Insel war, sondern drei, die dicht beieinander lagen und mit mächtigen Klippen hoch in den Himmel ragten. Während die höchste der drei Inseln vielleicht hundert Meter über dem Meer lag, war die zweite Insel ungleich niedriger, während die größte Insel dann fast auf Meereshöhe lag, gelangte.

Mein Peilsender piepste und ich schaltete ihn mit einem Knopfdruck aus, immerhin hatte ich noch keinen ebenen Boden erreicht, von wo der nächste Transfer, einem Überlebenskitt, stattfinden sollte.

Der Weltenwanderer war zwar ein ausgeklügeltes Gerät, doch die meisten Dinge sollten auf der neuen Welt hergestellt und abgebaut werden – und nicht mitgebracht werden – und dazu gehörte auch die Nahrung und die Rohstoffe, die man vor hatte, an und abzubauen. Wenn es hier überhaupt vergleichbare Rohstoffe gab.

Ein paar Augenblicke später kreiste der Drache samt seiner Ladung – mir – über den drei Inseln, denn der Drache war ein schnelles Tier. Nun konnte ich auch Strukturen auf den Eilanden ausmachen. Hohe schmale Häuser in grau und weiß erhoben sich hier und zeugten von Leben. Mein Herz schlug wieder schneller.

Mitten auf einem weiten Platz landete der Drache und kniete sich mit seinem mächtigen Körper auf den Boden. Gezwungener maßen kletterte ich von dem Rücken des Monstrums und trat auf gekachelte Platten, die den Platz pflasterten. Sie waren in Kreisen angeordnet, in abwechselnd blau gelb und weiß, während in der Mitte verschlungene Linien lagen, die wahrscheinlich irgendeine Bedeutung hatten. Die hohen Häuser umschlossen diesen Platz fast ganz, doch zwei ebenso gepflasterten Straßen führten von diesem Ort fort.

Hinter mir ertönte mit einem male ein Rauschen und erschreckt blickte ich mich um und sah, wie der Drache mit seinen mächtigen Schwingen schlug, vom Boden sprang und hoch hinauf in die Luft flog. Er flog nach Norden davon, was ich erkannte als ich in Richtung Sonne blickte.

Die Konditionen dieses Planeten schienen optimal zu sein, denn die Gravitation war auszuhalten, nur schwach stärker auf der Erde, die Luft war Atem bar und es gab Pflanzen und Leben an diesem Ort.

Wenn nicht sogar intelligentes Leben, wie ich vermutete, als ich die dutzende Häuser um mich herum betrachtete.

Ich beschloss, eins der Häuser zu betreten.

 

Die Häuser standen alle leer und waren jedoch fast in bestem Zustand. Nur ab und zu gab es Schmutz und Spinnenweben, die in den Ecken hingen. Doch die Möbel in diesen Gebäuden waren in einwandfreien Zustand und ich erkannte, dass die Bewohner dieser Bauten nicht lange schon fort sein mussten. Doch eins erkannte ich darüber hinaus: Wo die Häuser fast in Bauart denen der Erde des Mittelalters ähnelten, waren die Einrichtungen seltsamer Art.

Seltsam geformte Sessel und niedrige Tische erinnerten an die Zeit der Römischen Kultur.

Hier war alles still und auch etwas klamm und unheimlich berührt verließ ich das zufällig ausgewählte Gebäude das ich betreten hatte und kehrte auf den Platz zurück.

Die anderen Häuser würden ähnlich an zu schauen sein, und so verzichtete ich darauf, sie zu erkunden.

Mein Peilsender, der um meine Hüfte geschlungen war, piepste wieder und diesmal drückte ich auf den Bestätigungsknopf. Dann legte ich das Gerät auf den Boden und wartete.

 

Aus Langeweile, während ich auf das Überlebenskitt wartete, untersuchte ich noch einige der anderen Häuser, auch wenn ich annahm, dass sich alle in etwa glichen, so war Kontrolle doch der bessere Weg, sicher zu gehen.

Und dann stieß ich auf eine Riesige Bibliothek aus alten und vergammelten Büchern die alle so einen Modergeruch verströmten, als wären sie lange nicht mehr gepflegt worden. Dieses Gebäude war größer als alle anderen und die Treppen dieses weitläufigen Hauses führten mich tief unter die Erde.

Schließlich gelangte ich in einen riesigen Saal, der dunkel und verborgen dort unten wartete. Unzählige Bücherreihen waren hier in endlosen Fächern aufgezogen und während ich auf die zehn Meter hohen Regale hinunter blickte – von einer Balustrade aus, die von den Treppen nach unten geführt hatte – erkannte ich, dass ich tatsächlich auf eine fremde Intelligenz gestoßen sein musste, so klar war dieses Bild dieser Bibliothek.

Langsam verarbeitete ich diese Eindrücke und beschloss, die Bibliothek zu betreten.

 

Schnell fand ich einen Weg hinunter in die Bibliothek, denn zwei seitlich gehaltene Treppen führten in das Schriftstücklager. Ich fühlte mich mit einem male allein und einsam, hier, wo ich das Zeugnis einer Hochkultur gefunden hatte und ich vermisste Techniker Sten, der mir so viel über die Theorie des Weltenwandels erzählt hatte, denn Praxis gab es keine – ich war der erste, der mit dieser Maschine zu dieser mir noch fremden Welt geschickt worden war.

Langsam schlenderte ich durch die Bücherreihen und studierte die Einbände der Bücher. Sie waren in seltsamer Schrift im Einband bezeichnet und aufs gerade wohl zog ich eines der dicken Bände aus dem Regal und schlug es auf.

 

Die Schrift in dem Buch war verschlungen und es gab unzählige von Zeichen die sich nur selten wiederholten. Das Alphabet musste enorm sein, länger als das gängigste Alphabet der Erde.

Mit filigraner Schrift waren die kryptischen Buchstaben auf engem Raum in die Buchseiten geschrieben worden, während Bilder unbekannter Pflanzen die Ränder des Buchs schmückten. Das war der einzige Hinweis darüber was in dem Buch wohl stehen würde. Ich hatte ein Buch über die Botanik dieses Planeten aufgeschlagen!

Ehrfurchtsvoll stellte ich das Buch an seinen Platz zurück und kehrte der Bibliothek den Rücken zu, denn ich hatte Arbeit vor mir!

 

Als ich auf den Platz zurück kehrte, lag das Überlebenskitt bereits auf den Boden. Es berührte ganz sacht den Peilsender, was enorme Rechenzeit benötigte, immerhin durfte das „geschickte“ Objekt, nicht dort erscheinen, wo der Peilsender lag, sondern daneben.

Ich packte das Überlebenskitt auseinander, eine schlichte grau emaillierte Box, die ich oben am Verschlussdeckel öffnete und die lebenswichtigen Dinge auf einer neu zu besiedelnden Welt enthielt, wie zum Beispiel eine Anglergarnitur, samt Schnur, kleine Runde Ösen für die Schnur die ich zu befestigen hatte und mehrere verschiedene Hacken für das Fangen der Fische oder anderem Meeresgetier das es auf dieser neuen Welt zu erlegen galt. Ein Feuerstein zum Feuermachen war dabei und ein Profibogen aus elastischem Material, eine große Wasserflasche und einen Rucksack in dem ich gesammelte Dinge, die mir wichtig waren aufbewahren konnte. Dazu gehörte noch ein Schweizer Taschenmesser und ein Trainingsanzug, den ich mir schnell überwarf. Eine handliche Axt und eine Projektil Waffe vervollständigten das Repertoire. Das letzte in der Liste der Sachen, die ich wie ein Geschenk von der Erde bekommen hatte, war ein Translator, also ein Gerät mit dem ich, hatte ich Kontakt zu fremden Wesen aufgenommen, deren Sprache erlernen konnte, vorausgesetzt es gab noch immer intelligentes Leben auf dem zu besiedelnden Planeten.

Und da es hier Häuser und sogar eine große Bibliothek gab, war dieses Mitbringsel vielleicht bald von Nöten. Doch alles stand leer, schien fast verödet und lange nicht benutzt worden, auch wenn sich die Staubpartikel langsam in den Ecken der Häuser ansammelten, die ich besucht hatte.

Ich bekam langsam Hunger und da ich nun mit dem Überlebenskitt und all seiner wichtigen Utensilien ausgestattet war, beschloss ich, die Ansiedlung zu verlassen und die drei Inseln zu erkunden.

 

Ich folgte dem gepflasterten Weg nach Norden zur nächsten niederen Insel und bald gelangte ich zu einer steinernen Brücke die die Kluft zwischen den Inseln überwand und dabei eine lässige Eleganz ausstrahlte.

Die Häuser hinter mir lassend, gelangte ich in ein kleines Wäldchen und schlug erst einmal einen langen und kräftigen Ast von einem der Bäume mit meiner Axt ab um daraus eine Angel zu bauen.

Ich brauchte nicht lange, da hatte ich das Gerät mit Hilfe des Schweizer Taschenmessers zusammen gebaut. Nach getaner Arbeit folgte ich dem gepflasterten Weg weiter, der mich immer näher auf Meereshöhe bracht und dann erreichte ich, dem Pfad durch das Wäldchen in einem Bogen folgend, die dritte der drei Inseln, die fast eine Einheit bildeten und überquerte wieder eine gemauerte Brücke, die ganz in weißlicher Farbe gebaut war und die auf mich einen robusten Eindruck machte, so dass ich auch sie überquerte, ohne Probleme zu haben.

Dann erreichte ich schließlich die Meershöhe, und der ständige Pfad führte nun mich Schnur stracks nach Westen, zwischen ausgedehnten Gras- und Blumen bewachsenen Flächen hindurch, zu einer Art Bucht, die mit einer mittelgroßen Kaianlage umlagert war. Feste und große Steine bildeten das Fundament hierfür und tatsächlich, ein seltsam geformtes Boot lag in der Bucht vor Anker, vor Meeresströmungen und schlechtem Wetter geschützt.

Ich setzte mich an den Kai und fing an zu angeln.

 

Eine Stunde später hatte ich drei seltsam geformte Fische an Land gezogen und da ich hungrig war, begab ich mich zu der zweiten Insel zurück, samt meinen Fang, wo es ja das Wäldchen gab und schlug mit der Axt Feuerholz und briet die Fische über einem hochzüngelnden Feuer.

Schnell hatte ich so meinen Hunger gestillt und war bereit für neue Aktionen.

 

Ich beschloss, da ich nun alle drei Inseln grob kannte, zur Ansiedlung zurück zu kehren und den anderen Weg zu erkunden, der von den Häusern nach Süden fortführte.

Als ich zurück zu den Gebäuden kam, folgte ich dem Weg und gelangte an einen Hang der in eine große Höhle hineinführte. Sie glänzte von Anfang der Höhle an in goldgelben Schein und als ich die Wand des Höhlen-Eingangs berührte, erkannte ich dass sie tatsächlich vollständig mit echtem Gold überzogen war. Hier mussten Millionen von Dollars liegen.

Mutig trat ich vor und wollte die Höhle betreten, als ich hinter mir eine Stimme hörte.

Ich blickte mich erschreckt und überrascht um.

Hinter mir stand das wohl fremdartigste Wesen das ich je gesehen hatte. Schmale Schlitze, die wohl die Augen bildeten schauten aus einem mehr als bleichem Angesicht und während der Mund rötlich glänzte, waren die Wangen in blau und gelb gehaucht, als wolle der Eigentümer damit seine Bleiche verbergen. Schmal war diese Wesen und trug hauchdünne Kleidung in blau und grün. Darunter zeichnete sich ein sehniger Körper ab und ich nahm zu Recht an, das dieses Wesen sehr, sehr kräftig war. Was wegen des Körperbaus aber nicht gleich ersichtlich war.

Es redete in einer mir unbekannten Sprache und vorsichtig trat ich einen Schritt zurück.

Dann schien es seine Modulation zu ändern und sprach wieder mit mir, und wieder verstand ich kein Wort. Wahrscheinlich probierte es gerade ein paar Sprachen durch, die ich aber nicht kannte, und ich packte meine Projektil Waffe und hielt sie dem fremden Wesen entgegen. Dann fiel mir ein, das ich ja den Translator besaß und aktivierte ihn mit einem einfachen Knopfdruck an meinem Gürtel.

Er startete sein Programm und kurz war ich abgelenkt, als das Wesen schließlich eine Sprache sprach, die schwach als altes Hochdeutsch klassifizieren konnte und zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit hatte ein Mensch Kontakt mit einer fremden Rasse.